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Verband S.K.I.D.

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Sommer, Sonne
und Wettkampf - das war das Motto der
Europameisterschaft in Heraklion/Kreta. Theresa,
Jessica und Sandra vertraten dabei unser Dojo im
deutschen Nationalteam. Auch Thomas war als
Kampfrichter auf internationaler Ebene aktiv. Es
war eine Woche voller Energie, Anstrengung und
vielen neuen Eindrücken. 21 Nationen mit insgesamt
über 780 Startern kämpften letztlich um den
begehrten Titel. Unser Team Deutschland konnte am
Ende auch mit einigen Platzierungen heimfliegen.
Hier unsere Highlight und Impressionen von und
neben der Tatami...
Bereit für die Insel - und nein damit ist nicht der
alljährliche Malle-Urlaub gemeint. Unser Ziel
war die Insel Kreta, der Gastgeber
der 16. SKIEF Europameisterschaft dieses
Jahr. Für uns vier Torii’s ging es am
Dienstag zunächst nach Berlin. Dort trafen
wir uns mit dem restlichen Teil des deutschen
Nationalteams aus der Dresdner Umgebung. Gemeinsam
flogen wir mit Eurowings nach Heraklion.
Auf griechischem Boden angekommen
wurden wir schon am Flughafen mit einem großen
Banner der EM empfangen. Nach einer langen Pauschal-Urlauber-Busfahrt
hatten wir abends endlich das Hotel
erreicht. Schnell eingecheckt, Koffer aufs Zimmer
und dann ab zum Abendessen. Dort stießen wir
dann mit dem Rest des Teams zusammen, welcher
bereits angereist war. Bei leckerem Essen und ein
paar netten Gesprächen verging die Zeit wie im Flug.
Der Mittwoch begann bereits zur frühen
Stunde. Beim gemeinsamen Hotel-Frühstück
wurden die Pläne für den Tag geschmiedet. Während
sich unsere Coaches mit den griechischen
Organisations-talenten auseinandersetzen mussten,
waren wir Wettkämpfer im Standby-Modus. Also nutzten
wir die Zeit, um ein paar von den Sonnenstrahlen
zu erhaschen. Bei einer gemütlichen Strand-Stadt-Spaziergangsrunde
wurde gequatscht, gelacht und ein paar Erinnerungsfotos
geschossen. Später ging es dann bei einer Runde
Rommé am Pool weiter. Während wir den Tag soweit
entspannt verbrachten, musste Thomas in
Anzug und Krawatte bei der Kampfrichterschulung
schwitzen. Dort schauten wir später sogar mal kurz
vorbei, aber nur um das Schlimmste hinter uns zu
bringen - das Wiegen fürs Kumite. Für Jessi
und Theresa waren vor allem die letzten Stunden ohne
großartig Nahrung und Flüssigkeit echt hart. Aber
alles ging gut und die 60kg-Marke konnte letztlich
unterboten werden. Mit den Akkreditierungen
um den Hals ging es also wieder zurück zum Hotel
- Zeit fürs Mittagessen. Am Nachmittag gab
es für uns noch eine improvisierte
Trainingseinheit auf dem Fußballfeld. Vom
Kunstrasen unter den Füßen unbeeindruckt, wurden
nochmal einzelne Kata- und Kumite-Elemente
trainiert. Mit Sonnenbrille auf der Nase hatte das
schon fast Urlaubsfeeling. Den Abend
verbrachte das Team wieder gemeinsam beim Dinner.


Für den Donnerstag war am Vormittag eine
Trainingseinheit in der Wettkampfarena
geplant. Das Gefühl auf den Tatamis ist nochmal ein
ganz anderes - das merkten gerade die Neulinge
schnell. Davon ließen wir uns aber nicht
verunsichern und das Training lief sehr
gut. Auch unsere Freunde aus der Schweiz und
Österreich trafen wir in der Arena. Ein kleiner
Plausch und dann warteten unsere drei VIP-Busse
schon auf uns. Aufgrund einiger organisatorischer
Hürden seitens des griechischen Verbandes, mussten
wir bspw. selber den Transfer zur 30min entfernten
Wettkampfhalle organisieren. Dank unserer Coaches
und Hilfe vom Hotel konnten wir täglich in unseren
schwarzen Mercedes-Mini-Vans vorfahren - das hatte
durchaus Stil. Den Nachmittag konnten wir
nochmal zum Energie tanken nutzen.
Das ließ sich natürlich am Besten bei griechischem
Frozen Joghurt und etwas Shopping umsetzen. Für den
Abend war ein besonderes Essen
geplant. Unser langjähriger Bundestrainer Nagai
Shihan wollte die Möglichkeit nutzen, mit dem
Team zu speisen. Dabei hatte er zudem Gesellschaft
von Murakami Sensei und Nobuaki
Kanazawa Sensei. Durchaus eine kleine
Ehre für unsere Mannschaft. Wirklich lange ging der
Abend jedoch nicht, denn Freitag standen die ersten
Wettkämpfe auf dem Plan. Trotzdem nahmen wir uns
einen kleinen Moment Zeit zu feiern, denn Thomas
hatte seine Kampfrichterprüfung erfolgreich
bestanden. Damit durfte er die nächsten drei
Tage offiziell Punkte vergeben und Fahnen schwenken.
Freitag, 06:30 Uhr -
das Frühstücksbuffet war eröffnet. Ein
Schwarm von deutschen und belgischen Karateka
stürmte den Raum. Den Spiegeleiern ging es zuerst an
den Kragen, danach folgte die Schlange am
Kaffee-Automaten. Müde Blicke gepaart mit erster
Nervosität - all das machte sich breit im
Frühstückssaal. Trotz der viel zu frühen Uhrzeit
mussten die Batterien für den Tag
gefüllt werden. Pünktlich um 08:00 Uhr trafen
wir dann an der Wettkampfarena ein. Schnell
wurde eine deutsche Ecke bezogen und
entsprechend dekoriert. Für unsere Masters
(über 40 Jahre) und Junioren (unter 18
Jahre) gingen die Wettkämpfe zügig los. Dank
einiger technischer und organisatorischer Pannen
hatten wir auch besonders viel von dem Tag. Aber das
verdarb uns nicht die Laune, denn schließlich
durften wir die deutsche Flagge
gleich mehrmals bei der Siegerehrung
am Abend sehen. Folgende Platzierungen
konnten unsere deutschen Starter verbuchen:
Marcus (Simbach) - 3. Platz Kata Herren
(40-44 Jahre)
Roman (München) - 3. Platz Kumite Herren
(40-44 Jahre)
Michael (Greven) - 2. Platz Kumite Herren
(40-44 Jahre)
Anna Maria (Oberkochen) - 2. Platz
Kumite Damen (40-44 Jahre)
Damit ging unser 12h-Tag in der Arena abends
zu Ende. Der Magen knurrte entsprechend, da die
Verpflegung vor Ort sich auf ein Minimum
belief. Also musste schnell Nahrung
für viele Menschen her. Gut, dass wir im Ort ein
Restaurant mit traditionellem Pizza-Ofen entdeckten,
welcher gleich 7 Pizzen auf einmal backen konnte.
Daher verlief das Abendessen sehr zügig und
wir fanden schnell den Weg ins Hotel.
Der Samstag startete genau wie der Freitag.
Gleiche Leute, gleiche Probleme. Nichtsdestotrotz
kamen wir pünktlichst an der Halle an. Ab in
die Umkleide und rein in den Gi. Nach einem kurzen Warm-Up
folgte der erste wichtige Punkt auf der heutigen
Agenda - die Eröffnungszeremonie. Klingt
spektakulärer als es ist. Dem Alphabet nach liefen
alle Mannschaften ein und stellten sich in
ordnungsgemäßer Zweier-Reihe auf - so wie in der
Schule. Danach folgte ein Hauch griechischer
Tradition mit einer Tanzgruppe. Zum
Abschluss wurden noch ein paar Dankeschöns und
Preise verteilt. Das wahre Highlight war jedoch eine
Überraschung am Ende. Dem britischen
Bundestrainer Asano Shihan und dem
italienischen Chef Miura Shihan
wurde der 10. Dan verliehen. Das war schon
etwas sehr Besonderes. Doch für große emotionale
Befindlichkeiten war keine Zeit mehr, denn nun wurde
es ernst für uns. In der Altersklasse 20-39
Jahre - die Elite quasi - starteten wir
drei zunächst in Kata. Trotz guter
Leistungen reichte es nicht über die erste Runde
hinaus. Später gingen Jessica und
Theresa noch im Kumite an den Start.
Dort verlief es leider ähnlich. Das internationale
Niveau ist einfach etwas anderes und zeigte uns,
welche Aspekte im Training mehr fokussiert werden
müssen. Im Endeffekt konnten wir trotzdem stolz auf
uns sein. Für Theresa und Jessica
war es schließlich der erste Wettkampf
in dieser Größenordnung und ich war
froh, nach einer langen Verletzungspause,
überhaupt wieder auf diesem Leistungsniveau
starten zu können. Für den Rest der Mannschaft
verliefen die Wettkämpfe auch nicht anders - heute
also keine deutsche Flagge
bei der Siegerehrung. Dadurch konnten wir
immerhin etwas eher zurückfahren und nochmal Kraft
für den letzten Wettkampftag sammeln.

Am Sonntag standen dann die
Team-Wettbewerbe auf dem Plan. Thomas
schiedste die Tage zuvor schon fleißig und
zog auch am dritten Wettkampftag voll durch. Wir drei
Mädels stellten das deutsche Kata-
und Kumite-Team bei den Damen.
Den Anfang machten die Kata-Mannschaften. Dort
gingen wir auf volles Risiko und präsentierten eine
Nijushiho - diese Kata hatten wir erst
Anfang des Jahres angefangen einzustudieren. Am Ende
erreichten wir damit einen guten 6. Platz.
Weiter ging es mit den Kumite-Mannschaften.
Während die Herren es mit dem Gastgeber persönlich
zu tun hatten, mussten wir gegen Dänemark
ran. Leider verloren unsere beiden Teams am Ende
knapp. Die Masters hingegen ließen
erfolgreich ihre Erfahrung spielen und konnten
folgende Platzierungen einsacken:
Kata Mannschaft 120+ Jahre (Marco,
Andy, Roman) - 3. Platz
Kumite Mannschaft 40+ Jahre
(Roman, Marcus, Michael, Marco) - 3.
Platz
Yakusoku Kumite -100 Jahre
(Roman, Andy) - 2. Platz
Das feierten wir zunächst lautstark bei der
Siegerehrung und später auf der Sayonara-Feier.
Nach ein paar schönen Gruppenbildern,
gemeinsam mit Nagai Shihan, ging es also ins Hotel
und ab unter die Dusche. Nach sechs Tagen
fast nur in Teamkleidung war es Zeit, mal
die eigenen Sachen rauszuholen und
sich in Schale zu werfen. Zu unserem Glück war die
Lokalität des feucht-fröhlichen Abends unweit
von unserem Hotel entfernt. Das machte den Heimweg
(mit oder ohne Umweg) doch etwas entspannter. Wir
genossen also einen entspannten Abend
bei leckerem Essen, vielen Getränken
und guter Musik. Es ist schön, die anderen
Karateka auch abseits der Tatami mal zu treffen,
denn auf den Sayonara-Partys entstehen oder festigen
sich Freundschaften am Besten.
Nach einer langen oder kurzen
Nacht - je nach Betrachtung - trafen wir uns
am Montag beim Frühstück. Das konnten wir
auch mal in Ruhe genießen, bevor es mit gepackten
Koffern zum Flughafen ging. Der Rückflug
nach Berlin gestaltete sich, trotz einiger
Turbulenzen, soweit unproblematisch. Letztendlich
kamen wir Torii’s am frühen Abend
wieder in Dresden an - vollgepackt mit
vielen Erinnerungen und neuem
Input für die kommenden Trainingseinheiten.
Anstrengend aber schön war’s - also doch fast wie
Malle-Urlaub…
Oss Sandra
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