WILLKOMMEN
16. S.K.I.E.F. Europameisterschaft auf Kreta 2025 - 25.-27. April

Startseite/Home

Trainingszeiten

Training für Kids

Trainer-Team
Für Anfänger

Fotos

Dojoregeln

Impressum/Kontakt

Verband S.K.I.D.

 

 

 

 


Sommer, Sonne und Wettkampf - das war das Motto der Europameisterschaft in Heraklion/Kreta. Theresa, Jessica und Sandra vertraten dabei unser Dojo im deutschen Nationalteam. Auch Thomas war als Kampfrichter auf internationaler Ebene aktiv. Es war eine Woche voller Energie, Anstrengung und vielen neuen Eindrücken. 21 Nationen mit insgesamt über 780 Startern kämpften letztlich um den begehrten Titel. Unser Team Deutschland konnte am Ende auch mit einigen Platzierungen heimfliegen. Hier unsere Highlight und Impressionen von und neben der Tatami...

Bereit für die Insel - und nein damit ist nicht der alljährliche Malle-Urlaub gemeint. Unser Ziel war die Insel Kreta, der Gastgeber der 16. SKIEF Europameisterschaft dieses Jahr. Für uns vier Torii’s ging es am Dienstag zunächst nach Berlin. Dort trafen wir uns mit dem restlichen Teil des deutschen Nationalteams aus der Dresdner Umgebung. Gemeinsam flogen wir mit Eurowings nach Heraklion. Auf griechischem Boden angekommen wurden wir schon am Flughafen mit einem großen Banner der EM empfangen. Nach einer langen Pauschal-Urlauber-Busfahrt hatten wir abends endlich das Hotel erreicht. Schnell eingecheckt, Koffer aufs Zimmer und dann ab zum Abendessen. Dort stießen wir dann mit dem Rest des Teams zusammen, welcher bereits angereist war. Bei leckerem Essen und ein paar netten Gesprächen verging die Zeit wie im Flug.

Der Mittwoch begann bereits zur frühen Stunde. Beim gemeinsamen Hotel-Frühstück wurden die Pläne für den Tag geschmiedet. Während sich unsere Coaches mit den griechischen Organisations-talenten auseinandersetzen mussten, waren wir Wettkämpfer im Standby-Modus. Also nutzten wir die Zeit, um ein paar von den Sonnenstrahlen zu erhaschen. Bei einer gemütlichen Strand-Stadt-Spaziergangsrunde wurde gequatscht, gelacht und ein paar Erinnerungsfotos geschossen. Später ging es dann bei einer Runde Rommé am Pool weiter. Während wir den Tag soweit entspannt verbrachten, musste Thomas in Anzug und Krawatte bei der Kampfrichterschulung schwitzen. Dort schauten wir später sogar mal kurz vorbei, aber nur um das Schlimmste hinter uns zu bringen - das Wiegen fürs Kumite. Für Jessi und Theresa waren vor allem die letzten Stunden ohne großartig Nahrung und Flüssigkeit echt hart. Aber alles ging gut und die 60kg-Marke konnte letztlich unterboten werden. Mit den Akkreditierungen um den Hals ging es also wieder zurück zum Hotel - Zeit fürs Mittagessen. Am Nachmittag gab es für uns noch eine improvisierte Trainingseinheit auf dem Fußballfeld. Vom Kunstrasen unter den Füßen unbeeindruckt, wurden nochmal einzelne Kata- und Kumite-Elemente trainiert. Mit Sonnenbrille auf der Nase hatte das schon fast Urlaubsfeeling. Den Abend verbrachte das Team wieder gemeinsam beim Dinner.





Für den Donnerstag war am Vormittag eine Trainingseinheit in der Wettkampfarena geplant. Das Gefühl auf den Tatamis ist nochmal ein ganz anderes - das merkten gerade die Neulinge schnell. Davon ließen wir uns aber nicht verunsichern und das Training lief sehr gut. Auch unsere Freunde aus der Schweiz und Österreich trafen wir in der Arena. Ein kleiner Plausch und dann warteten unsere drei VIP-Busse schon auf uns. Aufgrund einiger organisatorischer Hürden seitens des griechischen Verbandes, mussten wir bspw. selber den Transfer zur 30min entfernten Wettkampfhalle organisieren. Dank unserer Coaches und Hilfe vom Hotel konnten wir täglich in unseren schwarzen Mercedes-Mini-Vans vorfahren - das hatte durchaus Stil. Den Nachmittag konnten wir nochmal zum Energie tanken nutzen. Das ließ sich natürlich am Besten bei griechischem Frozen Joghurt und etwas Shopping umsetzen. Für den Abend war ein besonderes Essen geplant. Unser langjähriger Bundestrainer Nagai Shihan wollte die Möglichkeit nutzen, mit dem Team zu speisen. Dabei hatte er zudem Gesellschaft von Murakami Sensei und Nobuaki Kanazawa Sensei. Durchaus eine kleine Ehre für unsere Mannschaft. Wirklich lange ging der Abend jedoch nicht, denn Freitag standen die ersten Wettkämpfe auf dem Plan. Trotzdem nahmen wir uns einen kleinen Moment Zeit zu feiern, denn Thomas hatte seine Kampfrichterprüfung erfolgreich bestanden. Damit durfte er die nächsten drei Tage offiziell Punkte vergeben und Fahnen schwenken.





Freitag, 06:30 Uhr - das Frühstücksbuffet war eröffnet. Ein Schwarm von deutschen und belgischen Karateka stürmte den Raum. Den Spiegeleiern ging es zuerst an den Kragen, danach folgte die Schlange am Kaffee-Automaten. Müde Blicke gepaart mit erster Nervosität - all das machte sich breit im Frühstückssaal. Trotz der viel zu frühen Uhrzeit mussten die Batterien für den Tag gefüllt werden. Pünktlich um 08:00 Uhr trafen wir dann an der Wettkampfarena ein. Schnell wurde eine deutsche Ecke bezogen und entsprechend dekoriert. Für unsere Masters (über 40 Jahre) und Junioren (unter 18 Jahre) gingen die Wettkämpfe zügig los. Dank einiger technischer und organisatorischer Pannen hatten wir auch besonders viel von dem Tag. Aber das verdarb uns nicht die Laune, denn schließlich durften wir die deutsche Flagge gleich mehrmals bei der Siegerehrung am Abend sehen. Folgende Platzierungen konnten unsere deutschen Starter verbuchen:

Marcus (Simbach) - 3. Platz Kata Herren (40-44 Jahre)
Roman (München) - 3. Platz Kumite Herren (40-44 Jahre)
Michael (Greven) - 2. Platz Kumite Herren (40-44 Jahre)
Anna Maria (Oberkochen) - 2. Platz Kumite Damen (40-44 Jahre)

Damit ging unser 12h-Tag in der Arena abends zu Ende. Der Magen knurrte entsprechend, da die Verpflegung vor Ort sich auf ein Minimum belief.  Also musste schnell Nahrung für viele Menschen her. Gut, dass wir im Ort ein Restaurant mit traditionellem Pizza-Ofen entdeckten, welcher gleich 7 Pizzen auf einmal backen konnte. Daher verlief das Abendessen sehr zügig und wir fanden schnell den Weg ins Hotel.

Der Samstag startete genau wie der Freitag. Gleiche Leute, gleiche Probleme. Nichtsdestotrotz kamen wir pünktlichst an der Halle an. Ab in die Umkleide und rein in den Gi. Nach einem kurzen Warm-Up folgte der erste wichtige Punkt auf der heutigen Agenda - die Eröffnungszeremonie. Klingt spektakulärer als es ist. Dem Alphabet nach liefen alle Mannschaften ein und stellten sich in ordnungsgemäßer Zweier-Reihe auf - so wie in der Schule. Danach folgte ein Hauch griechischer Tradition mit einer Tanzgruppe. Zum Abschluss wurden noch ein paar Dankeschöns und Preise verteilt. Das wahre Highlight war jedoch eine Überraschung am Ende. Dem britischen Bundestrainer Asano Shihan und dem italienischen Chef Miura Shihan wurde der 10. Dan verliehen. Das war schon etwas sehr Besonderes. Doch für große emotionale Befindlichkeiten war keine Zeit mehr, denn nun wurde es ernst für uns. In der Altersklasse 20-39 Jahre - die Elite quasi - starteten wir drei zunächst in Kata. Trotz guter Leistungen reichte es nicht über die erste Runde hinaus. Später gingen Jessica und Theresa noch im Kumite an den Start. Dort verlief es leider ähnlich. Das internationale Niveau ist einfach etwas anderes und zeigte uns, welche Aspekte im Training mehr fokussiert werden müssen. Im Endeffekt konnten wir trotzdem stolz auf uns sein. Für Theresa und Jessica war es schließlich der erste Wettkampf in dieser Größenordnung und ich war froh, nach einer langen Verletzungspause, überhaupt wieder auf diesem Leistungsniveau starten zu können. Für den Rest der Mannschaft verliefen die Wettkämpfe auch nicht anders - heute also keine deutsche Flagge bei der Siegerehrung. Dadurch konnten wir immerhin etwas eher zurückfahren und nochmal Kraft für den letzten Wettkampftag sammeln.



Am Sonntag standen dann die Team-Wettbewerbe auf dem Plan. Thomas schiedste die Tage zuvor schon fleißig und zog auch am dritten Wettkampftag voll durch. Wir drei Mädels stellten das deutsche Kata- und Kumite-Team bei den Damen. Den Anfang machten die Kata-Mannschaften. Dort gingen wir auf volles Risiko und präsentierten eine Nijushiho - diese Kata hatten wir erst Anfang des Jahres angefangen einzustudieren. Am Ende erreichten wir damit einen guten 6. Platz. Weiter ging es mit den Kumite-Mannschaften. Während die Herren es mit dem Gastgeber persönlich zu tun hatten, mussten wir gegen Dänemark ran. Leider verloren unsere beiden Teams am Ende knapp. Die Masters hingegen ließen erfolgreich ihre Erfahrung spielen und konnten folgende Platzierungen einsacken:
   
Kata Mannschaft 120+ Jahre (Marco, Andy, Roman) - 3. Platz
Kumite Mannschaft 40+ Jahre (Roman, Marcus, Michael, Marco) - 3. Platz
Yakusoku Kumite -100 Jahre (Roman, Andy) - 2. Platz
   
Das feierten wir zunächst lautstark bei der Siegerehrung und später auf der Sayonara-Feier. Nach ein paar schönen Gruppenbildern, gemeinsam mit Nagai Shihan, ging es also ins Hotel und ab unter die Dusche. Nach sechs Tagen fast nur in Teamkleidung war es Zeit, mal die eigenen Sachen rauszuholen und sich in Schale zu werfen. Zu unserem Glück war die Lokalität des feucht-fröhlichen Abends unweit von unserem Hotel entfernt. Das machte den Heimweg (mit oder ohne Umweg) doch etwas entspannter. Wir genossen also einen entspannten Abend bei leckerem Essen, vielen Getränken und guter Musik. Es ist schön, die anderen Karateka auch abseits der Tatami mal zu treffen, denn auf den Sayonara-Partys entstehen oder festigen sich Freundschaften am Besten.

 






Nach einer langen oder kurzen Nacht - je nach Betrachtung - trafen wir uns am Montag beim Frühstück. Das konnten wir auch mal in Ruhe genießen, bevor es mit gepackten Koffern zum Flughafen ging. Der Rückflug nach Berlin gestaltete sich, trotz einiger Turbulenzen, soweit unproblematisch. Letztendlich kamen wir Torii’s am frühen Abend wieder in Dresden an - vollgepackt mit vielen Erinnerungen und neuem Input für die kommenden Trainingseinheiten. Anstrengend aber schön war’s - also doch fast wie Malle-Urlaub…

Oss Sandra